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STUFE IV: Sparen und Geldverleih

FRAGE N: Wenn Geld nur gegen unmittelbar einlösbare Leistungsversprechen geschöpft werden kann, wie werden dann langfristige Investitionen finanziert?

Nein MÖGLICHKEIT 1: Mit den eigenen Ersparnissen

Auch wenn eigene Ersparnisse ein durchaus taugliches Mittel für langfristige Investitionen sind – als einzige Möglichkeit, um den Investitionsbedarf einer Volkswirtschaft abzudecken, reichen sie nicht aus.

Nein MÖGLICHKEIT 2: Über andere Währungen, bei denen Geld auch für langfristige Investitionen geschöpft werden kann

Ein Ausweichen auf andere Währungen würde MONEY 2.0 de facto von traditionellem Bankengeld abhängig machen. Für ein Währungssystem, das traditionelles Bankengeld vollständig ersetzen soll, kommt diese Möglichkeit nicht in Betracht.

Ja MÖGLICHKEIT 3: Mit dem bereits in MONEY 2.0 geschöpften Geld

Anders als das traditionelle Geldsystem, bei dem die Kosten der Geldhaltung in Inflation und Steuern versteckt sind, ist MONEY 2.0 kostentransparent: Da Leistungsversprechen ausfallen können, ist die Geldhaltung mit Kosten verbunden – diese Kosten werden jedoch nicht von der Allgemeinheit getragen, sondern von den Geldhaltern selber. Wer seine Ersparnisse nicht unmittelbar benötigt, hat daher gute Gründe, sie anderen Teilnehmern zur Verfügung zu stellen und so die Geldhaltungskosten zu sparen. Dies führt nicht nur zu geringen Kreditkosten – das verfügbare Geld macht es den Marktteilnehmern auch leichter, ihre gegebenen Leistungsversprechen einzuhalten.

 
FRAGE O: Wer organisiert den Geldverleih?

Nein MÖGLICHKEIT 1: Die Währungszentrale

Die Aufgabe der MONEY 2.0-Zentrale besteht einzig und allein darin, für die Sicherheit und Stabilität der Währung zu sorgen. Da eine funktionierende Währungsadministration im Interesse aller Beteiligten ist, wird die Zentrale durch die Gemeinschaft der Teilnehmer finanziert. Alle Risiken, die sich aus der Währungsadministration ergeben und die zu einer instabilen Währung führen könnten, werden gemeinschaftlich getragen.

Beim Verleih von bereits geschöpftem Geld handelt es sich hingegen um ein privates, gewinnorientiertes Geschäft, ähnlich dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Da der Gewinn aus dem Geldverleih nicht allen Teilnehmern zugute kommt, sondern bloß den eigentlichen Geldverleihern, tragen diese auch das Risiko von Zahlungsausfällen selbst. Damit die Gemeinschaft die Risiken des Geldverleihs nicht mittragen muss, ist die Währungszentrale vom Geldverleih ausgeschlossen.

Ja MÖGLICHKEIT 2: Private Geldverleiher und Sparkassen, die unabhängig von der Währungszentrale operieren

Durch die vollständige Trennung von Währungsverwaltung und Geldverleih wird gewährleistet, dass das Risiko von Kreditblasen und Zahlungsausfällen nicht von der Gemeinschaft getragen werden muss.

Kreditausfälle gehen zu Lasten der individuellen Anleger – da sie ihr Guthaben in Gewinnabsicht angelegt haben, kann Ihnen auch das Ausfallrisiko zugemutet werden. Die Gemeinschaft der Währungsteilnehmer ist von möglichen Ausfällen nicht betroffen, da das in Umlauf befindliche Geld jedenfalls durch Leistungsversprechen gedeckt ist und damit auch die Stabilität der Währung ungefährdet bleibt.

 
FRAGE P: Wie wird der Geldverleih abgewickelt?

Ja MÖGLICHKEIT 1: Die Marktteilnehmer verleihen ihr Geld direkt an andere Teilnehmer

Ein direkter Geldverleih setzt voraus, dass der Verleiher den Kreditnehmer gut genug kennt, um das Ausfallrisiko einschätzen zu können. Neben dem Verleih an Freunde und Bekannte kann der Kontakt auch über einen Kreditmarktplatz hergestellt oder gegen Gebühr von einer Investmentbank vermittelt werden, wobei das Vertrauen in diesen Fällen durch entsprechende Zusatzinformationen hergestellt werden muss.

Im Internet existieren schon heute zahlreiche Kreditmarktplätze, die mit traditionellen Währungen handeln (auxmoney.com, lendingclub.com, zopa.com, prosper.com) und auf denen ohne weiteres Alternativwährungen angeboten bzw. nachgefragt werden könnten. Nähere Informationen zu Peer-to-Peer-Krediten finden sich auf der entsprechenden Seite der Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Peer-to-Peer-Kredit

Da nur der Geldverleiher und nicht die Währungsgemeinschaft von der Transaktion profitieren, trägt der Geldverleiher auch das alleinige Ausfallrisiko.

Ja MÖGLICHKEIT 2: Das Kreditgeschäft wird professionellen Dienstleistern überlassen

Der Geldbesitzer überlässt sein Geld einer Sparkasse, die es als Kredit weitervermittelt. Die Sparkasse bezahlt dem Geldbesitzer eine Pauschalgebühr in Form garantierter Sparzinsen (wobei die Zinsen auch unter der von der Währungszentrale verrechneten Geldhaltegebühr liegen können). Die Sparkasse hat hierbei eine größere Gewinnmarge als bei einer bloßen Vermittlertätigkeit, trägt allerdings auch das Risiko ausfallender Kreditnehmer. Das Risiko, dass die Sparkasse ausfällt, trägt wiederum der Sparer (der sich jedoch die Sparkasse aussuchen kann und nicht für den Ausfall von Instituten haftet, bei denen er keine Einlagen hat).

Anders als beim direkten Geldverleih kann die Sparkasse das Geld ihrer Sparer durch Fristentransformation umschichten, d.h. bei Bedarf können Sparer auf langfristig verliehenes Geld auch kurzfristig zurückgreifen – jedenfalls, solange dies nicht alle gleichzeitig wollen.

 
FRAGE Q: Wie lässt sich verhindern, dass Teilnehmer Scheintransaktionen durchführen, um die Erbringung von Leistungen vorzutäuschen?

Nein MÖGLICHKEIT 1: Durch lückenlose Überwachung

Sieht man davon ab, dass die umfassende Überwachung aller Teilnehmer für die Beteiligten eher unerfreulich wäre und den Zulauf zu MONEY 2.0 kaum beflügeln dürfte, sind Überwachungsmaßnahmen vor allem eins – teuer. Die Verwaltungskosten würden daher für alle Teilnehmer erheblich steigen, und die Konkurrenzfähigkeit von MONEY 2.0 würde in gleichem Maße sinken.

Ja MÖGLICHKEIT 2: Indem Scheintransaktionen finanziell unattraktiv gemacht werden

Scheintransaktionen sind dann unattraktiv, wenn die damit verbundenen Kosten höher sind als die regelkonforme Alternative, die damit umgangen werden soll: So müsste ein Teilnehmer, dem es nicht gelingt, rechtzeitig die für eine Geldschöpfung fällige Leistung zu erbringen, für das ursprünglich geschöpfte Geld ein langfristiges Darlehen aufnehmen und dafür womöglich Zinsen bezahlen.

Scheintransaktionen lassen sich demnach am einfachsten durch Transaktionsgebühren verhindern: Wenn Teilnehmer beispielsweise denselben Betrag alle drei Monate auf ein anderes Konto transferieren wollen, würde eine Gebühr von 1% pro Transaktion zu Gesamtkosten von 4% p.a. führen. Ob die Gebühr in dieser Höhe wirkungsvoll ist, hängt damit letztlich von den Zinsen ab, die andere Marktteilnehmer für Kredite verlangen.

ZIELSETZUNGEN:

– Ein elektronisches Geldsystem einzuführen, in dem alle Teilnehmer unter einer gemeinsamen Marke Geld schöpfen können, und das zu seiner Durchsetzung nicht auf eine höhere Autorität angewiesen ist.

– Die Geldschöpfung von der Fähigkeit der Teilnehmer abhängig zu machen, in unmittelbarer Zukunft eine gleichwertige Gegenleistung zu erbringen.

– Eine zentrale Verwaltung zu einzurichten, die die Einhaltung der Regeln überwacht und sie notfalls auch gerichtlich durchsetzen kann.

– Sicherzustellen, dass Währungsverwaltung und Geldverleih logistisch getrennt sind.

– Dafür zu sorgen, dass das neue System statt dem derzeitigen Geldsystem verwendet wird und es somit ERSETZT.

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